Lebendige Geschichte

Was wir den Besuchern bieten

Handspinnen für Kinder und Erwachsene zum Mitmachen
Lernen Sie mit der Handspindel zu spinnen

handspinnen_lernenDie Handspindeln werden von uns selber hergestellt. Kinder und Erwachsene haben die Gelegenheit, bei uns die alte Kunst des Handspinnens selber zu erlernen. Dafür wählen sie die Handspindel aus, die ihnen am Meisten zusagt. Erfahrungsgemäss wählt jeder Teilnehmer intuitiv die Handspindel aus, die ihm liegt.

In diesen acht Jahren haben so ziemlich alle Teilnehmer der Workshops, das Handspinnen bei uns gelernt. Alle haben es begriffen. Wer das Handspinnen zu Hause weiter üben will, kann natürlich vor Ort die Handspindel mit Wolle, Säckchen und Anleitung  erstehen.

 

handspinnen_kinderHandspinnen lernen ist kinderleicht. Nach 15 Minuten spinnen die meisten Lernenden stolz ihren ersten eigenen Faden. Wer zu Hause weiter übt, kann bald nicht nur Wolle, sondern auch Seide, Alpaca und andere Fasern verspinnen. So stellt man sein Garn selber kostengünstgig her, das man im Fachhandel sonst teuer erstehen muss. Auf alle gekauften Spindeln gibt es eine Garantie. Bricht ein Wirtel oder ein Schaft, wird er von uns kostenlos ersetzt.


Unsere Geschichtsdarstellungen

Spätlaténekelten (Verbigener)

keltenSeit 2004 sind wir in lebendiger Geschichte aktiv. Angefangen haben wir als Spätlaténekelten (Laténe D) mit Schwerpunkt auf die Darstellung der Verbigener, einem helvetischen Teilstamm.

Laut Cäsar brachen 6000 Angehörige dieses Stammes, nach der Niederlage von Bibracte, (58 v. C) in einer Nacht- und Nebelaktion aus und zogen gegen Norden. Unter Androhungen von harten Strafen, verbot Cäsar allen anderen Stämmen, den Verbigenern zu Hilfe zu eilen oder ihnen Schutz zu gewähren.

Uns interessiert die Frage, was diese 6000 Menschen wohl im Schilde führten. Nur eine Flucht? Doch was war der Grund, warum Cäsar, der seine Legionen zuvor gegen 368’000 Kelten führte, mit aller Härte gegen nur 6000 Kelten vorging? Nur um ein Exempel zu statuieren? Oder steckte mehr dahinter?

Vielleicht fürchtete er, die Verbigener würden sich mit anderen Stämmen verbünden und sah seine politische Karriere in Gefahr, wenn er diesen Krieg verlieren würde. Denn der römische Senat, der die Mittel für seine Feldzüge aufgebracht hatte, sass ihm schon im Nacken. Erst der Sieg über die Helvetier, sicherte ihm seine Karriere und war zeitgleich auch der Anfang vom Ende der freien keltischen Stämme.

Die Verbigener wurden danach zwischen Zürichsee und Rhein angesiedelt.


Gallorömer aus Aquae Helveticae
in der frühen Kaiserzeit (69/70 n.C.)

galloroemerinDa wir eine Schwäche für Umbruchszeiten haben, setzten wir uns intensiv mit den kulturellen und politischen Umwälzungen der keltischen Bevölkerung, Ende der julisch-claudischen Dynastie, bis Ende der flavischen Dynastie auseinander. Jene Zeit also, als die Kelten zu Gallorömern wurden.

Die regionale Geschichte im Kanton Aargau birgt einen grossen Schatz an interessanten Schlüsselereignissen aus dieser Zeit. Wie zum Beispiel die Schlacht in Aquae Helveticae (Baden AG).

Die römische Legion RAPAX, die in Vindonissa ansässig war, machten den Helvetiern das Leben schwer. Als die RAPAX den Soldtransport für die damals noch autonome helvetische Miliz überfallen und geplündert hatten, riss den Helvetiern endgültig der Geduldsfaden.

So griffen die aufgebrachten Helvetier die Vorhut des Heeres des neu ausgerufenen Kaisers Vitellius aus dem Norden an, unwissend darüber, dass Kaiser Galba, dem die Helvetier die Treue hielten, in Rom ermordet worden war. Vitellius setzte seinen Heerführer Caecina auf die Helvetier an, der sie gemeinsam mit den rätischen Truppen und der RAPAX vernichtend schlug.

Erst als der flavische Kaiser Vespasian den Thron bestieg, kehrte wieder Ruhe ein. Die helvetische Miliz wurde aufgehoben und die Helvetier, die bisher ihre Länder autonom verwalteten, mussten sich anpassen.


Gallorömer aus Aquae Helveticae
Die einheimische Bevölkerung im späten 2. Jahrhundert n. C.

165 n. C. – Vier Jahre nach dem Tod des Kaisers Antoninus Pius erschüttert das Vordringen grosser Stämme wie Markomannen, Quaden, Jazygen und zahlreichen kleinere Stämme die Grundfesten des römischen Imperiums.

165 bis 180 n. C. wütet eine Pandemie, die antoninische Pest im gesamten römischem Imperium, welche die Bevölkerung stark dezimiert. In dieser Zeit erlebt die einheimische Bevölkerung eine der grössten Staatskrisen. Der Mittelstand schwindet und zunehmende Verarmung grassiert.

Nach dem Tod des Mitkaisers Lucius Verus (169 n. C.) stützt sich der militärisch unerfahrene Kaiser Marcus Aurelius auf die Hilfe von bewährten Kriegsherren, wie zum Beispiel Avidius Cassius, Gnaeus Iulius Verus, Marcus Valerius Maximianus oder Publius Helvius Pertinax, der Sohn eines freigelassenen Sklaven und Wollhändlers aus Alba Pompeia.

Nach dem Tod des Kaisers Marc Aurel im Jahre (180 n. C.) überlässt sein Sohn Commodus die Herrschaft den Prätorianern. Korrupte Zeitgenossen nutzen die Gunst der Stunde. In Britannien ist es Tigidius Perennis (182 bis 185 n. C.) der das Volk und die Legionen gegen sich aufbringt. In Rom treibt sein Nachfolger Cleander die Kornpreise künstlich in die Höhe. 187 n. C. sind Plündereien in Germania Superior an der Tagesordnung. Zudem wird Falschgeld in Umlauf gebracht.

Nach dem Tod von Commodus im Jahre 193 n. C. wird Publius Helvius Pertinax vom neuen Prätorianerpräfekt  Quintus Aemilius Laetus zum neuen Kaiser erhoben. Pertinax hatte bereits Perennis und Cleander das Handwerk gelegt und begann zügig seine Pläne zur Sanierung des Staates in die Tat umzusetzen. Laetus, der eigentlich im Hintergrund weiter die Fäden der Macht ziehen wollte, sah seine Postition durch Pertinax gefährdet. Er liess Pertinax nach nur drei Monaten Amtszeit umbringen. Während Septimius Severus gen Rom zog, versteigerten die Prätorianer den Kaiserthron an den Meistbietenden.

galloromaneDas Ansehen der Kaiserwürde schwindet durch die herrschende Korruption, die mit der Versteigerung des Kaiserthrons ihren Tiefstpunkt erreicht. Selbst die Oberschicht war vor Zwangenteignung nicht mehr sicher. Mit der Herrschaft des Septimius Severus beginnt die Zeit der Soldatenkaiser.

In dieser ereignisreichen Zeit versucht die einheimische Bevölkerung irgendwie über die Runden zu kommen und musste mit vielen Veränderungen fertig werden.

Wir stellen ein aus Aquae Helveticae stammendes gallorömisches Handwerkerpaar aus dieser ereignisreichen Zeit dar.


Umbruchszeit Spätmittelalter / Frührenaissance 16 Jh. n. C.

reigoldEuropa war während des Spätmittelalters von Kriegen, Seuchen und Hungersnöten gebeutelt worden. Diese Vorkommnisse veränderten das Denken der Menschen.

Die antiken Ideen und Wissenschaften waren zwar nie wirklich aus Europa verschwunden, doch sie erlebten nun eine Wiedergeburt. Bereits nach dem 13. Jahrhundert wurden die ersten freien Universitäten in Italien, Frankreich und England gegründet. Im 15. Jahrhundert folgte in Basel die Gründung der ersten Universität in der Schweiz. In Mitteleuropa erschütterte die Reformation die Grundfesten der katholischen Kirche.

Vor allem Literatur, Kunst und Wissenschaft erblühten. Grosse Baumeister, Künstler und Wissenschaftler wie  Filippo Brunelleschi , Donatello, Michelangelo, Sandro Boticelli , Leonardo da Vinci, Galileo Galilei, Paracelsus , Erasmus von Rotterdam, schufen sich ein Denkmal.

renat_RenaissanceDas einfache Volk hatte es alles andere als leicht. Die Reformation,  die Gegenreformation und im Hintergrund der Humanismus, machten es den Menschen nicht einfach, sich zu orientieren. Zahlreiche Verbote wurden verhängt.

In der Schweiz wurden noch bis Ende des 16. Jahrhunderts Frauen als Hexen verbrannt. In Kanton Waadt wurden innerhalb von 10 Jahren (1590-1600) 300 Frauen gefoltert und als Hexen auf Scheiterhaufen getötet. Die Reformatoren kümmerten sich nicht darum. Einzig die Universitäten suchten den Hexenwahn zu tilgen.

Wir stellen einfache Leute in diesen unruhigen Umbruchszeiten dar.


 

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