Handspinnen

Handspinnen ist eine alte Kunst und hält wieder Einzug in die Stuben. Just, es ist wieder “salonfähig”. Handspinnen ist als erholsames Hobby wieder entdeckt worden, das sehr beruhigend wirkt. Nach einem hektischen Tag, kann man beim Handspinnen wunderbar entspannen und abschalten. Oder wie ein alter Spruch besagt: “ Spinnen am Abend, erquickend und labend.“

Eine Handspindel kann man überallhin mitnehmen. Zusammen mit einem Stück Kardwolle, lässt sie sich in jeder Handtasche verstauen und ist jederzeit einsatzbereit. Wolle verspinnen kann man wirklich fast überall, wenn es die Situation erlaubt, zwei Hände frei zu haben. Ob nun vor dem Fernseher, beim Besuch, auf Reisen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Falls die mitgenommene Literatur, lange Wartezeiten nicht befriedigend ausfüllt, eine Spindel tut dies bestimmt und dies mit dem Nebeneffekt, dass andere Zeitgenossen interessiert Fragen stellen und sich sogar vom Spinnfieber, kreativ anstecken Lernen Sie bei einem Handspinnkurs diese alte Kunst bei sich zu Hause!
 
Geschichte
In der Jungsteinzeit trugen die Menschen Kleider aus versponnenen Pflanzen-, und Tierfasern, wie Leinen und Wolle. Das war ein sehr arbeitsreiches Unterfangen, vom Flachs zum Leinenzwirn, respektiv von der Rohwolle zum fertigen Garn. Die Handspinntechniken wurden in einer relativen kurzen Zeitspanne stark verfeinert. Im alten Ägypten beispielsweise, wurde feinster Leinenstoff aus filigran versponnenen Leinenzwirnen verwoben.

Es kommt eher selten vor, dass gut erhaltene, mehrere Tausend Jahre alte Stofffragmente gefunden werden. Daher bleibt oft nur die Vermutung, wie die Kleider und ihre Muster ausgesehen haben könnten. Dank den  Gemälden oder Schnitzereien, kann man sich bei manchen Kulturen ein Bild von den Kleidungsstücken, Farben und Mustern machen, die man in den verschiedenen Epochen trug.

 
Und heute?
In Äthiopien und in Westafrika bei den Dogon, verspinnen die Frauen heute noch Baumwolle mit der Handspindel, für ihrem Broterwerb. Auch in Thailand wird noch mit der Handspindel gesponnen, wie zum Beispiel in den Bergen der Provinz Chiang Rai bei den Akhas. Sicherlich gibt es noch viele andere Orte, wo die Menschen bis zum heutigen Tag noch immer mit der einfachen Handspindel arbeiten.

Ist Spinnen reine Frauensache?
Tatsächlich gibt es Kulturen, wo auch Männer selbstverständlich zur Spindel greifen. Zum Beispiel im nepalesischen Ladakh verspinnen Männer, wie Frauen gleichermassen Wolle von Yaks, Ziegen und Schafen. Wenn die Leute auf Reisen unterwegs sind und oft schwere Lasten auf dem Rücken tragen, wird gesponnen, einfach so, nebenbei.

In Peru, am Titicacasee, auf der Insel Taquile, sind es die Männer, welche die Wolle für ihre Mützen spinnen und diese auch selbst stricken. Diese Mützen verraten den Frauen auch, wer von ihren Herstellern noch zu haben ist.