Ton

tonIn der Jungsteinzeit entdeckten die Menschen die Keramikverarbeitung für sich. Aus Ton formten sie Gefässe und zahlreiche Gebrauchsgegenstände. Jede Kultur entwickelte dabei ihre besondere Eigenart. Anhand dessen, wurden die Kulturen der Jungsteinzeit nach ihren Keramiktechniken benannt.

Die meisten Kulturen magerten ihren Ton mit gemahlener Keramik (Schamotte) oder Sand um die Gefässe robuster zu machen. Diese Technik wird auch heute noch nach Bedarf angewandt. Den ungemagerten Ton nennt man übrigens auch „fetten Ton“. Dieser ist aber anfälliger auf Risse.

 

In der Gegenwart ist Keramik nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Wir wohnen in Häusern aus Backsteinen, mit Dächern aus Ziegelsteinen. Wir essen und trinken aus Steinzeug, wandeln in unseren Häusern über Steingut und und baden in Keramikbadewannen, um nur einige Beispiele anzuführen.

 

Was ist Ton?
Ton ist eigentlich nichts anderes, als verwittertes Gestein. Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit der regionalen Gesteinsarten, existieren auch zahlreiche Arten von Ton. Da Gestein überall verwittert, ist Ton ein reich vorhandener Rohstoff.

 

Porzellan
Porzellan ist die reinste Tonart. Aufgrund der Beschaffenheit des Porzellans, lässt es sich aber nicht formen, sondern muss gegossen werden. Auf die Porzellantechniken spezialisierte man sich schon sehr früh in China.

 

Steinzeug
Aus Steinzeug wird meistens Geschirr angefertigt. Die Technik der Brandglasierung wurde in Japan entwickelt und fand erst vor etwa 1000 Jahren den Weg nach Mitteleuropa. Dabei handelt es sich um eine spezielle Tonmischung, die beim Brennen automatisch eine Glasierung bildet.

 

Steingut
Beim Steingut handelt es sich um eine gröbere Tonart, die künstlich glasiert werden muss. Meist werden aus Steingut Bodenplatten, Badewannen und Waschbecken angefertigt und danach emailliert. Email ist ein Schutzüberzug, der aus geschmolzenen Mineralien besteht und daher entsprechend robust ist.

 

Töpferware
Diese Tonart kennt man vor allem vom Hobbytöpfer. Es handelt sich um eine mittlere bis gröbere, leicht formbare Masse. Diese muss nach dem Brennen ebenfalls glasiert werden.

 

Lehm
Lehm ist Ton mit einem hohen Sandanteil. Den grossen Lehmvorrat haben wir den Gletschern zu verdanken, die Massen von Gesteinen zermahlten und mischten.

 

Lehm – ein uralter Baustoff wird wieder modern
Lehmbautechniken sind seit mehr als 9000 Jahren bekannt. Er weist je nach Fundort unterschiedliche Eigenschaften auf. Lehm ist überall örtlich verfügbar.  Durch die ausgezeichnete Wasserdampfaufnahme- und -abgabefähigkeit liegt die relative Raumluftfeuchtigkeit um konstante 50 %. Das hohe Speichervermögen ist besonders vorteilhaft bei Holzbauten. Zudem lässt sich Lehm leicht reparieren und kann nach dem Abbruch eines Objekts wieder vollständig verarbeitet werden. Der folgende Filmbeitrag zeigt die Einsatzmöglichkeiten des uralten und zeitgleich wieder modernen Baustoffes Lehm auf.